Teilen lernen
„Gib doch deinem Bruder etwas ab!“ – Manche Kinder müssen das Teilen erst mühsam lernen. Aber wenn es um Lebensraum und existentielle Güter geht, fällt auch Erwachsenen das Teilen schwer. Fair zu teilen bedeutet Verzicht.
Vorbild für das Teilen war seit Jahrhunderten der heilige Martin von Tours. Der Legende nach teilte er aus Mitleid mitten im Winter seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Erst später erkannte er, dass er Christus in der Gestalt des Bettlers geholfen hatte, – Jesus, der von sich gesagt hatte: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Wenn Christen in jedem Bedürftigen Jesus Christus selbst sehen, sollte Teilen selbstverständlich sein, meint man. Ganz so einfach ist es nicht – das zeigen schon die Gemeinden des Apostel Paulus. Aber dort, wo wir uns für eine gerechte Verteilung der Güter einsetzen und selbst bereitwillig teilen, da beginnen wir zu leuchten und strahlen etwas aus von Gottes Licht.